07.11.2015 Gedenkveranstaltung, Zeitzeugengespräch

50 Jahre Internationales Mahnmal - Senatsempfang und Podiumsdiskussion

Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des Internationalen Mahnmals und der KZ-Gedenkstätte Neuengamme lud der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg zu einem Empfang im Rathaus

Am 7. November 1965 weihte Hamburgs Erster Bürgermeister Prof. Dr. Herbert Weichmann in Anwesenheit von mehreren Tausend Gästen, darunter viele aus dem Ausland angereiste KZ-Überlebende, Hinterbliebene und Angehörige, das Internationale Mahnmal zu Ehren der Opfer des Konzentrationslagers Neuengamme ein. Dieses bedeutsame Ereignis wird in der Presse, Politik und Öffentlichkeit oft zum Gründungsdatum der KZ-Gedenkstätte Neuengamme erklärt.

Die 1948 in ehemaligen KZ-Gebäuden errichtete Strafanstalt existierte jedoch weiterhin, 1970 wurde sogar ein zweites Gefängnis auf dem Gelände der ehemaligen Tongruben errichtet. Es ist dem unermüdlichen Einsatz von Überlebenden des KZ Neuengamme aus dem In- und Ausland und engagierten Bürgerinnen und Bürgern zu verdanken, dass die Freie und Hansestadt Hamburg diese Haftanstalten abreißen ließ und die KZ-Gedenkstätte Neuengamme 2005 auf dem ehemaligen Lagergelände als Gedenk- und Lernort eröffnet werden konnte.

Inzwischen nimmt die KZ-Gedenkstätte Neuengamme am historischen Ort einen zentralen Platz in der Erinnerungskultur der Freien und Hansestadt Hamburg ein. Sie ist zu einer Stätte nicht nur der individuellen Trauer und des kollektiven Gedenkens, sondern auch des Lernens und Forschens sowie der historisch-politischen Bildung geworden, die jährlich von 100 000 Menschen besucht wird.

Aus Anlass des 50. Jahrestages der Einweihung des Mahnmals wurde am 6. November 2015 mit einem Senatsempfang im Kaisersaal des Rathauses, bei dem der polnische Vizepräsident der Amicale Internationale und ehemalige Häftling des Konzentrationslagers Neuengamme Janusz Kahl, der frühere Erste Bürgermeister Dr. Henning Voscherau und viele Wegbegleiter der Gedenkstätte anwesend waren, an dieses Ereignis erinnert. Es sprachen Janusz Kahl, Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank und der Direktor der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Dr. Detlef Garbe, der anhand historischer Aufnahmen die Einweihung des Mahnmals von 1965 kommentierte.

Auf einem von Dr. Martin Doerry (Der Spiegel) moderierten Podium, blicken Prof. Dr. Ulrich Bauche, Museum für Hamburgische Geschichte (1966 - 1992), Gert Hinnerk Behlmer, Staatsrat in der Senatskanzlei und Kulturbehörde (1994 - 2004), Dr. Henning Voscherau, Erster Bürgermeister (1988 - 1997), Dr. Martine Letterie, Geldern/Niederlande, Vizepräsidentin der Amicale Internationale KZ Neuengamme und Gesa Trojan, Autorin von: „Das Lager im Dorf lassen" - Das KZ Neuengamme in der lokalen Erinnerung auf unterschiedliche Entwicklungsstadien der KZ-Gedenkstätte Neuengamme in den vergangenen 50 Jahren mit zum Teil sehr persönlichen Erinnerungen zurück und gaben einen Ausblick auf die künftigen Herausforderungen der Gedenkstättenarbeit.