08.05.2019 Nachricht

Amicale Internationale Neuengamme gründet Young Committee für die dritte und vierte Generation

Am 1. Mai 2019 haben Enkel und Urenkel ehemaliger Häftlinge des KZ Neuengamme das Young Committee der Amicale Internationale KZ Neuengamme gegründet. Das Komitee konzentriert sich auf den Aufbau eines globalen Netzwerks für Nachkommen, Unterstützung bei der Recherche der Familiengeschichte und die Entwicklung von Materialien für die Bildungsarbeit zur Erinnerungskultur.

Die Amicale Internationale KZ Neuengamme (AIN) ist ein internationaler Zusammenschluss der nationalen Verbände der Überlebenden des KZ Neuengamme sowie ihrer Familien und Freunde. Die Organisation wurde 1958 von Organisationen aus Belgien, Frankreich, und West-Deutschland gegründet. Schnell traten auch andere nationale Verbände der Organisation by. Zu ihnen zählten die Verbände aus Dänemark, der Deutschen Demokratischen Republik, Jugoslawien, den Niederlanden, Österreich, Polen, der Sowjetunion, Tschecheslowakei und Ungarn.

"74 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stellen wir fest, dass die jüngeren Generationen mehr über die Geschichte ihrer (Ur-)Großeltern wissen wollen. Gleichzeitig suchen sie auch nach neuen Möglichkeiten der Kommunikation und einem Engagement für den Erhalt des Friedens. Das Young Committee deckt all diese Bedürfnisse ab," sagt Tom Devos (Belgien), Vize-Präsident des Young Committee und Urenkel.

Swenja Granzow-Rauwald (Deutschland), Präsidentin des Young Committee und Enkeltochter, fügt hinzu: "Wir sind eine Gruppe von Nachkommen der dritten und vierten Generation, die sich für die Ziele der Amicale Internationale KZ Neuengamme einsetzen, deren Fokus auf den Überlebenden und den Familien der Opfer aus den nationalen Verbänden liegt, die einen wichtigen Beitrag zum Diskurs über die Erinnerungskultur leistet und die Arbeit der KZ-Gedenkstätte Neuengamme unterstützt. Es ist unser Ziel die AIN in ihrer Arbeit durch unser Engagement für die drei Säulen des Young Committee zu unterstützen. Die erste Säule ist der Aufbau eines weltweiten Netzwerks von Nachkommen ehemaliger Häftlinge des KZ Neuengamme und die Etablierung eine digitale Gemeinschaft von gleichgesinnten Personen. Die zweite Säule ist die Unterstützung für Nachkommen bei der Recherche ihrer Familiengeschichte. Dank unserer eigenen Erfahrungen in diesem Bereich und unseren engen Kontakten zu verschiedenen Archiven, können wir als eine Art Router fungieren, die Menschen in die richtige Richtung in ihrer Muttersprache weisen. Die dritte Säule ist die politisch-historische Bildungsarbeit zur Geschichte der ehemaligen Häftlinge des KZ Neuengamme und den Auswirkungen der Verfolgung auf die nachfolgenden Generationen."

Am Abend des 1. Mai fand das Gründungstreffen des Young Committee im Anschluss an das jährliche Forum "Zukunft der Erinnerung" im Kulturhaus Serrahn in Hamburg-Bergedorf statt. Nachkommen der dritten und vierten Generation aus Belgien, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden nahmen teil. Der neu gewählte Vorstand besteht aus: Swenja Granzow-Rauwald (Präsident), Tom Devos (Vize-Präsident), Tom Lemmens (Schatzmeister), Halina Kühl (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), Aurélie Boisseau (Beisitzerin), Nicole Duijkers (Beisitzerin) und Christine Eckel (Liaison AIN). Die übrigen Gründungsmitglieder sind Marc Cauwbergs, Katrin Duerinckx, Franciska Henning, Martine Letterie und Kristof van Mierop.

Das erste Ziel ist der Internetauftritt mit Website und Sozialen Medien. Parallel dazu werden wir erste Schritte einleiten, damit das Young Committee finanziell auf eigenen Füßen stehen kann. Wir arbeiten an der Planung unserer ersten internationalen Veranstaltung Anfang Mai 2020 als Beitrag zum Programm des 75. Jahrestags des Kriegsendes und der Befreiung der Konzentrationslager.

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