01.06.2017

Wir trauern um Henryk Francuz

Henryk Francuz starb vergangene Woche in Tel Aviv. Geboren 1925 in Łódź, Polen, überlebte er die KZ Auschwitz und Fürstengrube sowie den Todesmarsch über das KZ Mittelbau-Dora nach Schleswig-Holstein. Henryk Francuz gehörte zu den wenigen Überlebenden der Bombardierung der Häftlingsschiffe in der Lübecker Bucht am 3. Mai 1945, bei denen über 6600 Häftlinge des KZ Neuengamme starben.

1947 kehrte Henryk Francuz nach Polen zurück und lernte dort seine Frau Dorota kennen. Sie hatte die KZ Auschwitz und Stutthof überlebt und war ebenfalls im Mai 1945 bei Lübeck befreit worden. Gemeinsam emigrierten sie 1957 nach Israel.

Henryk Francuz kehrte 2012 erstmals an die Lübecker Bucht zurück und nahm an den Gedenkveranstaltungen anlässlich des Jahrestags der Schiffskatastrophe am 3. Mai mit einer beeindruckenden Rede teil. Seitdem blieb er eng mit der Arbeit der KZ-Gedenkstätte Neuengamme verbunden. Sein herzliches und energisches Wesen, seine Neugier und sein Humor werden uns fehlen. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden.